Fyrtornet Malmö: Schwedens nachhaltiges Leuchtturmprojekt
Knapp verbunden - hoch hinaus
Mit seinen elf Geschossen ist Frytornet – zu Deutsch Leuchtturm – Schwedens höchstes Bürogebäude aus Holz.
Der im Süden von Malmö emporragende Neubau wurde von Granitor Projects AB entwickelt und ist ein zentraler Bestandteil der nachhaltigen Quartiersentwicklung Embassy of Sharing im Stadtteil Hyllie. Hier verkörpert er die Prinzipien von Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft – und setzt damit neue Maßstäbe für zukunftsorientiertes Bauen in Skandinavien.
Durch ein überhängendes Dach geschützt, mündet der Eingangsbereich des Vorzeigeprojekts von Wingårdh Architekten im Erdgeschoss zunächst in ein öffentliches Foyer mit Begegnungsräumen. Eine weitere Etage füllt die Bezirksbibliothek, gefolgt von den Büroetagen mit jeweils dreigeschossigen verglasten Terrassen. Den Abschluss bildet ein gemeinschaftlicher Dachgarten mit Blick über die Öresund-Meerenge.
Endmontage der Fassaden mit RICON® Verbindern.
Glasfassaden sorgen für gute Aussichten und viel Tageslicht.
Tragwerk und Konstruktion - effizient und innovativ
Konstruktiv kombiniert der Neubau eine Massivholzkonstruktion mit zwei geschlossenen Fassaden aus roten Zedernholzschindeln und zwei verglasten Fassaden mit integrierten Solarzellen. Die Glasfassaden sind als Doppelfassaden mit geneigter Außen- und senkrechter Innenfassade ausgeführt. Sie lassen die Holzkonstruktion nach außen sichtbar werden und schaffen jene geschützten, vorgelagerten Sozialbereiche, die als Wintergärten oder grüne Rückzugsräume genutzt werden können.
Die unregelmäßigen Geschossgrundrisse der Fyrtonet – bedingt durch kleine Büroeinheiten, offene Gemeinschaftsflächen und das zurückversetzte Erdgeschoss – stellten eine statische Herausforderung dar. Die Massivholzkonstruktion muss sowohl hohe vertikale als auch horizontale Lasten sicher aufnehmen. Grundlage für ein wirtschaftliches und effektives Aussteifungskonzept bildete daher eine Windtunnel-basierte statische Analyse. Daraus entwickelte sich ein System aus BSH-Diagonalen über bis zu drei Geschosse sowie einem innenliegenden BBS-Kern mit zwei Liftschächten und einem Treppenhaus. Stützen und Träger bestehen aus Brettschichtholz (BSH), die Decken aus Brettsperrholz (BBS).
Glasfassaden im Parterre - schnell und präzise montiert
Um die Montagedauer des Büroturms zu minimieren, wurden sämtliche Anschlüsse der Massivholzbauteile vom Massivholzlieferanten weitgehend vorgefertigt. Für die schnelle und sichere Befestigung der Glasfassaden im Erd- und Obergeschoss setzte der damit betraute Fassadenbauer UBA zudem RICON® EA Einzel- und RICON® Doppelanschlüsse ein. Der kurze Anzug- und Einschubweg der baugleichen Verbinderteile erleichtert das Einhängen und ermöglicht eine fugendichte, passgenaue Montage der Bauteile mit optimalem Schraubenabstand. Dadurch ließ sich der Montageaufwand weiter reduzieren. Die mehrfach auf- und abbaubaren RICON bieten zudem einen zeitlichen Vorteil – falls eine Fassadenscheibe einmal ausgetauscht werden muss.
In den Glasfassaden sind Solarzellen zur Energieversorgung des Gebäudes integriert.
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Projektdaten
- Baujahr: 2024
- Holzbau: Binderholz
- Architekt: Wingårdhs Architekten
- Generalunternehmer: Byggnadsfirman Otto Magnusson
- Fassade: UBA Glas & Fasad AB
- Bauherr: Granitor Property Development
- Bauweise: Pfosten Riegel Fassade
- Verbinder: RICON® 80/40 EA und RICON® 80/40 DA
Fotos: Wingårdhs Architekten